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Modernisierung Oeringerstraße 2

ORT: Quedlinburg, Oeringer-Straße 2
BAUHERR: privat
STATUS: Fertigstellung Frühjahr 2020
LEISTUNGSPHASEN: 1-9
PLANUNGSUMFANG: Gebäude und Außenanlagen

Bestand

Das Gebäude Oeringerstraße 2 in Quedlinburg wurde im Jahr 1874 errichtet und war Teil eines Gasthauses mit Beherbergungsbetrieb. Nach dem Krieg waren verschiedene staatliche Einrichtungen der DDR untergebracht, wie z. B. Wehrkreiskommando, Mütterberatung, Kindergarten.

Mehrere Umbauphasen, besonders in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts erhöhten den Komfort, schafften aber neue bauphysikalische Probleme und ließen die Fassadengliederung der Gründerzeit durch die Überformung mit einem Kratzputz verloren gehen.

Das Haus wechselte zwischen 2002 und 2017 mehrfach den Besitzer, ohne dass eine dringend notwendige Grundinstandsetzung durchgeführt wurde.

Es wurde zum Teil entkernt und freigelegt, aber der Befall durch Echten Hausschwamm wurde unvollständig beseitigt. Schließlich kaufte ein Ehepaar das Haus an der Durchfahrtsstraße nach Halberstadt, die eine Immobilie für eine Versicherungsagentur suchten.

Schäden

Das Gebäude besaß einen Großteil an Schäden von Echtem Hausschwamm, der durch defekte Regenentwässerungsanlagen entstanden war. Die vorherigen unzulänglichen „Sanierungsmaßnahmen“ ließen den wirklichen Ausbreitungsgrad des Schwammes nicht mehr erkennen. Die Gebäude-Nordseite zeigte erhebliche Rissbildungen im Mauerwerk. Fachwerkwände im nördlichen Gebäudeteil waren ebenfalls durch Echten Hausschwamm geschädigt. Im Dachgeschoss war der Dachstuhl einerseits durch für den Menschen schädliche Holzschutzmittel belastet, aber auch statisch unzureichend für Ausbauten ausgebildet. Hinzu kamen Schädigungen der Fachwerkdrempel im Dachgeschoss durch Pilze, Fäulnis und tierische Schädlinge sowie durch Holzschutzmittel.

Ein Teil der aus Holzbalken bestehenden Kellerdecke war so geschädigt, dass eine Einsturzgefahr nicht auszuschließen war.

Sanierung

Zuerst musste ein Konzept zur Sanierung mit Holzschutzgutachter und Statiker zur Behebung der Schäden an der Tragkonstruktion erarbeitet werden. Nach umfangreichem Abwägen und interdisziplinären Beratungen wurde der Rückbau der nördlichen Außenwand (Schwammbefall) mit den tangierenden Querwänden und den dazugehörigen Deckenfeldern favorisiert. In der Giebelwand zum Nachbarn nahm man eine klassische Hausschwammbehandlung vor. Dieses betraf auch Teile der Kellerdecke. Für die desolate Holzbalkendecke über einem Kellerteil setzte man eine Stahlbetondecke ein.

Das Gebäude (im Sanierungsgebiet befindlich) erhielt 3-seitig ein Wärmedämmverbundsystem (zum Teil mineralisch, zum Teil aus Polystyrol). Die rückgebauten Holzbalkendecken wurden wieder durch Holzbalken mit Leichtbetoneinschüben und Trockenestrich, im Erdgeschoss mit Gussasphaltestrich, ersetzt.

Das Dachgeschoss erhielt hofseitig Gauben, die Austritte zu Balkonen ermöglichen. Das Treppenhaus konnte erhalten und aufgearbeitet werden.

Alle Fenster und Türen, ebenso wie alle Installationen wurden erneuert. Die Wand-, Decken- und Fußbodenoberflächen wurden neu eingebaut. Auf der Hofseite entschied man sich für eine Ergänzung mit Balkonanlagen, so dass alle Wohnungen über einen Freisitzplatz verfügen.

Im Erdgeschoss zog eine Versicherungsagentur ein. Im Obergeschoss und ausgebauten Dachgeschoss sind jeweils 2 Wohnungen entstanden. Aufgrund des hohen straßenseitigen Verkehrsaufkommens wurden Schallschutzfenster eingesetzt.

Projektbilder

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