Gedenkstätte „Deutsche Teilung Marienborn“
ORT: | Marienborn An der Bundesautobahn 2 |
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BAUHERR: | Land Sachsen- Anhalt |
STATUS: | Fertigstellung 2003 in Bauabschnitten, 2012 Sanierung Überdächer |
LEISTUNGSPHASEN: | 1-8 |
PLANUNGSUMFANG: | Gebäude |
Bestand
Die ehemalige Grenzübergangsstelle Marienborn zwischen der damaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland an der Autobahn Berlin-Hannover wurde von der DDR Anfang der 70er- Jahre als Kontrollpunkt für Ein- und Ausreisende sowie Transitreisende von Berlin in die Bundesrepublik bzw. umgekehrt errichtet. Diese „Güst“ dokumentierte den Kalten Krieg zwischen beiden deutschen Staaten. Die „Güst“ bestand aus dem Einreise- und Ausreisebereich mit jeweils 8 PKW-Fahrspuren und den Pass- und Zollkontrollanlagen. Zusätzlich gab es Ein- und Ausreisespuren für Busse und LKWs. Ergänzt wurden die Kontrollanlagen durch eine Veterinärstation, Trafostation, Leichenhalle, Heizhaus, Garagenkomplex und das Stabsgebäude.
Nach der Grenzöffnung am 9.11.1989 und der späteren Wiedervereinigung Deutschlands wurden die Kontrollanlagen nicht mehr genutzt. In den nachfolgenden Monaten blieb das Gebäude und die technischen Anlagen nicht vom Vandalismus verschont. Im Juli 1990 wurde dann die ehemalige „Güst“ Marienborn unter Denkmalschutz gestellt, da sie die letzte Grenzkontrollanlage dieser Art war. 1994 beschloss das Land Sachsen-Anhalt einen Teil der Anlagen auf dem 30 ha großen Gelände als „Gedenkstätte Deutsche Teilung“ herzurichten und sanieren zu lassen.
So wurde der Teil der Ausreiseanlagen abgebrochen, um Platz für eine Tank- und Rastanlage zu schaffen. Die Eröffnung der Gedenkstätte „im Aufbau“ erfolgte am 13.8.1996.
Schäden
Die aus Leichtkonstruktionen ursprünglich hergestellten baulichen Anlagen waren an den Kunststoffpaneelen der Außenhaut in großen Teilen durch Vandalismus zerstört worden. Aber auch durch Feuchtigkeit und andere Witterungseinflüsse waren Bitumendächer undicht, Anstriche und Bodenbeläge sowie die technischen Installationen verschlissen.
Sanierung
Ab 2001 wurden Sanierungsarbeiten an den baulichen Anlagen durchgeführt. Aus dem Abriss der Ausreise wurden Kunststofffassaden-Paneelen gewonnen, die zum Austausch der zerstörten Fassadenbereiche verwendet werden konnten. Die Dächer erhielten neue Bitumeneindeckungen. Im Inneren wurden Tapeten und Anstriche sowie Bodenbeläge erneuert – hauptsächlich mit Originalmaterialien aus der DDR-Zeit.
Im Heizhaus konnte die alte Heizungsanlage erhalten und renoviert werden, gleichzeitig erfolgte jedoch der Einbau einer neuen Heizungsanlage zur Versorgung der „Güst“. Eine neue Trafostation bekam ihren Standort in der ehemaligen Zollkontrolle. Einer der Abfertigungstrakte mit Passannahme-Häuschen, Transportband und Kontrollgebäude wurde inklusive der Einrichtung wieder hergerichtet. Eine Einheit wurde als Seminarraum für Veranstaltungen und die übrigen Kontrollspuren als Depotflächen genutzt.
Im Jahr 2012 folgte dann noch die Sanierung der Kunstglasdächer, die der gesamten Anlage des Kontrollbereiches als Witterungsschutz dienten.